Polyplacophora, Käferschnecken


Die Polyplacophora oder Käferschnecken stehen der mutmaßlichen Stammform der Molluscen nahe, weisen aber in ihrer Organisation neben primitiven Merkmalen auch Abweichungen auf, die als Anpassungserscheinungen an das Leben in der Brandungszone zu betrachten sind. So sind die Ausbildung eines breiten Saug- fußes und die abgeflachte Körpergestalt sicher als sekundäre Anpassung aufzufassen, vielleicht auch die Gliederung der Schale in acht auf- einander folgende, gegeneinander verschiebbare Stücke, die dem Tier ein Einrollen gestatten. Unter den primitiven Merkmalen ist an erster Stelle die bilaterale Symmetrie zu nennen, die sich nicht nur in der äußeren Gestalt, sondern auch im inneren Bau zeigt. Das Nervensystem ist noch nicht in Ganglien und Nerven gesondert, vielmehr sind Mark- stränge vorhanden: ein quer liegender Cerebral- strang, der durch eine ventrale Commissur zu einem den Schlund umgebenden Ring vervollständigt ist, und zwei Paar von ihm aus nach hinten ziehende Längsstränge, die Pedalstränge (die der Mitte genähert im Fuß verlaufen) und die Lateralstränge (die in den Körperseiten nach hinten ziehen). Alle 4 Längsstränge sind durch zahlreiche Commissuren miteinander verbunden.