Gastropoda, Schnecken

Bei den meisten Schneckenarten sind Kopf, Fuß und Eingeweidesack gut entwickelt und leicht abgrenzbar. Am Kopf sitzt ein Paar dem Tastsinn und chemischen Sinn dienende Fühler. An ihrer Basis können mehr oder weniger hochentwickelte Augen liegen, oft aber ist als Träger für sie ein zweites, hinteres Fühlerpaar vorhanden. Der Fuß ist sehr muskulös, reich an Bindegewebe und Blutlakunen und schwellbar. Seine Unterseite ist sohlenartig abgeflacht. Muskelkontraktionen, die in kurzen Abständen wellenartig von hinten nach vorn über die Sohle laufen, bedingen ein langsames Vorwärtskriechen, das durch das Sekret einer großen, vorn am Fuß mündenden Schleimdrüse erleichtert wird. Bei frei schwimmenden Schnecken bildet der Fuß lappenartige Flossen aus. Das einschichtige Epithel der Körperdecke ist wenigstens an der Sohlenfläche des Fußes bewimpert; es ist überall reich an Drüsenzellen. Bei sehr kleinen Formen erfolgt die Fortbewegung wie bei kleinen Turbel- larien durch das Wimperepithel. Der Eingeweidesack ist eine umfangreiche dorsale Vorwölbung. Von ihm aus erstreckt sich die Mantelfalte (s. S. 132) nach unten, seine Basis mehr oder weniger geräumig umhüllend. In dem von der Mantelfalte überdachten Hohl- raum, der Mantelhöhle, liegt der palliale Organ- komplex, das sind die Kiemen, die Osphradien, der After und die Ausmündungen der Nieren- und Geschlechtsorgane.