Rhizopoda, Wurzelfüßler


Charakteristisch für die Rhizopoda ist ihre Fähigkeit, Pseudopodien (Scheinfüßchen) auszubilden. Es handelt sich dabei um Organellen der Fortbewegung und Nahrungsaufnahme, die als cytoplasmatische Fortsätze oder Ausstülpungen an beliebiger Stelle oder in einem bestimmten Bereich des Zellkörpers entstehen und jederzeit wieder eingezogen werden können. Ihre Mannigfaltigkeit ist groß, doch lassen sich vier Hauptformen von Pseudopodien unterscheiden: Lobopodien sind zungen- oder fingerförmige Zellfortsätze, die relativ rasch gebildet und wieder rückgebildet werden können. Sie sind typisch für viele nackte Amöben und Testacea. Die Filopodien sind viel feiner, fadenartig dünn und bisweilen verzweigt. Sie bestehen größtenteils aus hyalinem Ectoplasma. Man findet sie bei manchen Testacea. Ebenfalls fadenartig dünn sind die Axopodien bei Heliozoen und Radiolarien. Sie sind unverzweigt und stehen radial vom Körper ab. Ihre Steifheit erhalten sie von einem zentralen Achsenstab, der aus Mikrotubuli besteht und von dünnflüssigem Cytoplasma umgeben ist. Die Reticulopodien sind beispielsweise für die Foraminiferen charakteristisch. Sie sind verzweigt und bilden miteinander Querverbindungen (Anastomosen) (s. Abb. 6b).